ÖfS Veranstaltungen
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ENTWICKLUNG

Das Gestern ist der Boden, auf dem das Heute wächst

Ivan Illich (1910) und Jakob Moreno
(1930)
waren die Ersten, die in ihrem therapeutischen Theater psychische und andere Probleme mithilfe von Rollenspiel auf die Bühne brachten. Damit waren die Prinzipien von Verkörperung, Repräsentation und Sichtbarmachen innerpsychischer Dynamiken, die bis heute in der Aufstellungsarbeit eine entscheidende Rolle spielen, teilweise realisiert. Eine weitere Wurzel stellt die von der Gestalttherapie, dem Psychodrama und Gregory Bateson beeinflusste Familientherapie von Virginia Satir (1950) dar. Sie arbeitete nicht nur individualistisch, sondern auch mit ganzen Familien. Ihre Methoden, Skulpturarbeit und Familienrekonstruktion, können als die eigentlichen Ursprünge der systemischen Aufstellungsarbeit angesehen werden.

Bert Hellinger, der eigentliche Schöpfer der phänomenologischen Aufstellungsarbeit (ca. 1980), dürfte außerdem von Ivan Boszormenyi-Nagy (ca. 1970) und dessen Beschreibung familiärer Loyalitäten und Verstrickungen, sowie von seiner Arbeit als katholischer Missionar in Afrika beeinflusst worden sein. Die Aufstellungsarbeit als therapeutische Methode lernte Bert Hellinger bei Ruth McClendon und Les Kadis (1979) sowie bei Thea Schönfelder (ca. 1980) kennen.

Die phänomenologische und stark an Hellinger orientierte Aufstellungsarbeit breitete sich zuerst vor allem in Deutschland aus, in den letzten Jahren auch in vielen anderen Ländern weltweit. In Österreich setzten sich neben den an Bert Hellinger orientierten Ansätzen vor allem die prozessorientierten, konstruktivistischen Aufstellungsmethoden durch. Sie sind durch die von Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer entwickelten systemischen Strukturaufstellungen®, durch die autopoetischen Aufstellungen von Siegfried Essen, durch die dialogisch-systemische Aufstellungsarbeit von Guni-Leila Baxa und Christine Blumenstein-Essen, sowie durch Ilse Gschwend und anderen KollegInnen vertreten. Hier werden die Ursprünge der klassischen systemischen Therapie (Palo Alto, Heidelberg, Mailand), die narrative Therapie, die Philosophie des radikalen Konstruktivismus und die buddhistische Erkenntnistheorie einbezogen.